Beschreiben Sie die bipolare Störung - Was ist zwischen den Phasen? Was bedeutet es für jemanden, der darunter leidet?
Prüfling
Jobverlust, große Probleme im psychosoz. Bereich, schwere Depression
Anmerkung
Eine bipolare Störung ist eine psychische Störung, die durch einen Wechsel zwischen manischen und depressiven Phasen gekennzeichnet ist, mit meist völliger Remission zwischen den Phasen. Die größte Suizidalität tritt beim Phasenwechsel auf. Um die Heftigkeit des Umschwungs auszugleichen, bzw. die Ausschläge nach unten und oben abzufedern, werden Phasenprophylaktika Lithium (geringe therapeutische Bandbreite) und Carbamazepin (Antikonvulsiva) sowie Valproinsäure (Antikonvulsiva) eingesetzt. Die Probleme sind lebenslange Medikamenteneinnahmen (Achtung: Non-Compliance!) sowie die oben genannten Gefahren.
Die Kommentare sind ohne Gewähr auf Vollständigkeit oder Korrektheit.
09.02.2019 21:30
| I.
Die Krankheit verläuft in Episoden. Unbehandelt dauert eine Episode mehrere Monate. Innerhalb einer Episode herrschen die Anzeichen einer affektiven Erkrankung (Depression oder Manie) vor. Es gibt auch Episoden, in denen beide Syndrome vorkommen (z.B. Antriebsminderung bei starkem Bewegungsdrang). Es wird klassifiziert, in welcher Episode sich der Patient gerade befindet: manisch, hypomanisch, mit oder ohne Psychose, depressiv, (leicht, mittelgradig, schwer, mit/ohne psychotische Symptome), gemischte Episode (manische und depressive Episoden innerhalb eines Tages).
Oft kommt es zu einer Remission zwischen den Phasen. Sie kann Jahre bis Jahrzehnte andauern. Die Krankheit kann bis heute nicht vollständig geheilt werden, auch wenn sich die Symptome im Alter häufig abschwächen. Durch die medikamentöse Behandlung (meist Lithium zur Phasenprophylaxe) können die Symptome jedoch soweit abgeschwächt werden, dass ein Leben ohne große Einschränkungen möglich ist. Manchmal genügt auch eine Selbstbeobachtung mit Notfallmedikamentation. Behandlung ist schwierig, da die Medikamente bei jedem Patienten ganz anders wirken und Lithiumsalze sehr giftig sind (geringe therapeutische Bandbreite), Psychotherapie, Psychoedukation, Selbsthilfegruppen
Gefahren: hohe Suizidalität, speziell beim Phasenwechsel, hohe Komorbidität, speziell mit Sucht, Selbst- und Fremdgefährdung, speziell durch die Manie, Arbeitsplatzverlust, Verlust von stabilen Beziehungen.
Zur Diagnosestellung muss eine Episode aus dem gegenteiligen Affekt vorliegen. Sonst genügen die Symptome der unipolaren affektiven Störung (zwei Wochen, zwei ...).
Untergruppen:
Bipolar I die manischen Episoden stehen im Vordergrund der Erkrankung.
Bipolar II die depressiven Episoden sind Krankheitsbild bestimmend
Zyklothomyie: schnellerer Wechsel und nicht so starke Ausschläge nach oben oder unten (Hypomanie, leichte Depression)
Schizoaffektive Störung: Depressive sowie manische Episoden plus Erstrangssymptome der Schizophrenie: (Gefühl des Gemachten, bizarrer Wahn, Kontroll- und Beeinflussungswahn, Ich-Störungen, Stimmen) oder Denkzerfahrenheit, ... und katatone Symptome. Bei der schizoaffektiven Störung gibt es meist ein Residuum.
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Prüfer
Patient liegt nur noch auf Sofa und nässt ein - Was tun Sie? - Gespräch mit Ehefrau, Selbsteinweisung möglich? Wann besteht Grund für Selbstgefährdung?
Prüfling
Einnässen reicht nicht, evtl. Nahrungsverweigerung, auf jeden Fall suiz. Gedanken
Anmerkung
Auch: Wenn die Gesundheit (das Leben) der betroffenen Person dadurch in Gefahr ist,.
Die Kommentare sind ohne Gewähr auf Vollständigkeit oder Korrektheit.
10.02.2019 09:02
| I.
Eine Selbsteinweisung des Patienten ist jederzeit möglich, vorausgesetzt, der Patient macht glaubwürdig klar, sich in einer akuten Krise zu befinden und keine andere Möglichkeit, sich zu stabilisieren (Psychiatrischer Krisendienst), zu haben.
Vorteil: Keine Zwangsmaßnahmen, Mitspracherecht bei Behandlung kann eingefordert werden, die Klinik kann jederzeit wieder verlassen werden.
Bei Aufnahme ohne Einweisung vom Arzt oder Notarzt steht oft nur die Aufnahmestation zur Verfügung. (Nachteile: Dort wird jeder aufgenommen, meist sind alle akut und noch weitgehend unbehandelt und somit erst einmal erschreckend.)
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19.05.2021 13:37
| Claudia
Der Patient liegt wohl ohne großen Antrieb auf dem Sofa und ist nicht in der Lage auf die Toilette zu gehen. Im Gespräch mit der Ehefrau könnte man explorieren, was den Tag, die Tage zuvor die Befindlichkeiten des Patienten war. Das Verhalten ist aber so sehr ungewöhnlich, dass Hausarzt oder Notarzt weiteren Beurteilung herangezogen werden dürfen, auch kann hier eine organische Ursache vorliegen, die im Krankenhaus behandelt werden muss. Eine Selbsteinweisung ist immer möglich, wenn das entsprechende Krankheitsbild vorliegt.
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Prüfer
Ablauf Einweisung gegen Willen, Gesetz, Procedere; dann Suizidversuch in Klinik. Was dann?
Prüfling
Überwachen; noch Einweisung nach Unterbringungsgesetz.
Anmerkung
Genau, aber erst Selbsteinweisung in psychiatrische Einrichtung vorschlagen
Anmerkung:
Hier wurde anscheinend gezielt nach der Möglichkeit der Selbsteinweisung und nach dem Grund für Selbstgefährdung gefragt.
Natürlich könnte die Ehefrau im Vorfeld mit ihrem Mann in ein Krankenhaus fahren und ihn organisch untersuchen lassen (siehe auch veröffentlichen Kommentar).
Die Kommentare sind ohne Gewähr auf Vollständigkeit oder Korrektheit.
20.02.2019 08:53
| I.
Im Gespräch mit der Frau würde ich anhand SOSP (Substanzen, organische Probleme, Suizid, Psychosen) zu klären versuchen, ob das seltsame Verhalten des Mannes vorwiegend organisch oder psychisch bedingt ist. Und ich müsste fragen, ob das Einnässen auch tagsüber auftritt.
Ich würde ihr sagen, dass eine Selbsteinweisung des Patienten jederzeit möglich ist, vorausgesetzt er ist damit einverstanden. Da ich aufgrund des Einnässens eine eher körperliche Ursache (Morbus Addison, Diabetis, Hirntumor, Demenz, Substanzen, Medikamente ...) vermute, würde ich ihr erklären, dass sie mit ihm auch in die Notaufnahme eines Allgemeinkrankenhauses fahren könnte, falls sie sich ernsthafte Sorgen macht.
Sollte eine eher psychische Ursache (schwere Depression mit psychotischen Elementen, katatone Schizophrenie, schizoaffektive Störung, Depression und Angst) für die Symptome sprechen, könnte sie mit ihm - falls er älter ist - in die Gerontopsychiatrie fahren, oder in die nächste zuständige psychiatrische Klinik.
Gefahr der Selbstgefährdung und somit ein möglicher Grund für eine Zwangseinweisung wäre in dem Fall gegeben, wenn er nichts mehr essen würde, oder restlos unkontrolliert essen würde, konkrete Vorbereitungen für einen Suizid plant, oder selber die Angst äußert, sich wirklich etwas anzutun. Sein Verhalten in der Hinsicht nicht mehr kontrollieren kann. Dann müsste noch abgeklärt werden, ob eine weniger einschneidende Maßnahme nicht das selbe Ergebnis (einen Suizid zu verhindern) bringen könnte. Falls dies nicht der Fall ist, kann die Frau ihn auch gegen seinen Willen einweisen.
Die Kommentare sind ohne Gewähr auf Vollständigkeit oder Korrektheit.
09.02.2019 21:51
| I.
DBT = spezielle Kongnitive Verhaltenstherapie, die speziell ein Augenmerk auf die Interaktion zwischen Therapeut und Patient legt. Therapeut muss seine Grenzen und die seines Patienten erkennen und Missstimmungen und Konflikte nicht zur Deutung heranziehen, sondern versuchen, diese Missstimmungen so schnell wie möglich zu beseitigen. Vier Module: Einzeltherapie, Fertigkeitstraining in der Gruppe, Telefonberatungen, Supervision in der Gruppe.
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28.04.2019 20:39
| I.
Für die Dialektisch Behavoriale Therapie nach Lineham ist eine tragfähige Therapeuten-Patienten-Beziehung besonders wichtig, da Borderliner das Muster von Beziehungsabbrüchen in sich tragen. (Ich hasse dich, verlass mich nicht). Dafür ist es wichtig, dass die Therapeutin eine gute Balance zwischen verstehen und verändern wollen, findet. Die Therapeutin sucht nach inneren Widersprüchen im Verhalten, Denken, Sein der Patienin und versucht diese, zusammen mit der Patientin aufzulösen. Die Patientin erhält eine Tagebuchkarte, in die positive wie spannungsaufbauende Erlebnisse des Tages eingetragen und reflektiert werden. Erst wenn die Patientin gelernt hat, ihre eigenen dysfunktionalen Verhaltensweisen zu analysieren und zu korrigieren, kann der nächste Schritt, die Therapie des zugrundeliegenden Traumas angegangen werden. Die DBT wurde für chronisch suizidale Menschen entwickelt und wird jetzt im stationären Bereich, für Essstörungen und im Strafvollzug eingesetzt. I.L.
)
Prüfer
Würden Sie auch DBT behandeln?
Anmerkung
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